Akute Belastungsstörung und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Ein potenziell psychisch traumatisierendes Erlebnis wird als ein extrem (lebens)bedrohliches und schreckliches Ereignis beschrieben, das mit dem Gefühl von Kontrollverlust/Hilflosigkeit/Ohnmacht und schutzloser Preisgabe verbunden ist. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob dieses Ereignis die Person selbst betrifft oder auch jemandem anderen zustößt, wenn man etwa Zeug*in eines schweren Verkehrsunfalls ist.
Das Selbst- und Weltverständnis wird in einer tiefgreifenden Art erschüttert. Die Informationsverarbeitung im Gehirn ist blockiert, wodurch das Erlebnis nicht ordnungsgemäß im Gedächtnis abgelegt werden kann. Es entstehen so eine Art „Wahrnehmungs- und Erinnerungssplitter“, die unverarbeitet und nicht integriert meistens zu einem sehr belastenden Erleben führen.
Bis zu vier Wochen nach Erleben eines solchen Ereignisses treten bei sehr vielen Menschen Symptome einer starken psychischen und physiologischen Überlastung auf, die im Laufe dieser Zeit abgebaut werden (Akute Belastungsstörung). Tun sie das nicht, spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die Wahrscheinlichkeit, eine PTBS zu entwickeln, ist in Abhängigkeit von der erlebten Situation (Unfall, Naturkatastrophe, Vergewaltigung… ) mit ca. 15-25 % beziffert.